Unser Zahnschmelz ist das härteste Material im menschlichen Körper.
Er ist ungefähr vergleichbar mit Glas (etwa gleich hart, aber spröder) oder einem
Stahlmesser (teilweise ähnlich hart, aber metallische Materialien sind elastischer).
Zum Vergleich
Gold oder Blei sind viel weicher als Zahnschmelz. Knochen oder Dentin (die Zahnsubstanz unter dem Schmelz) sind ebenso weicher als der Schmelz.
Trotzdem ist unser Zahnschmelz nicht unzerstörbar – er ist hart, aber spröde. Das bedeutet, dass er brüchig werden kann, insbesondere durch Zähneknirschen, zu starkes Schrubben oder Säureeinwirkung.
Die wichtigsten Gründe, den Zahnschmelz zu schützen, sind:
Keine Regeneration: Zahnschmelz kann sich nicht von selbst erneuern, da er keine lebenden Zellen enthält. Wenn er einmal verloren geht, ist er dauerhaft beschädigt.
Schutz vor Karies und Schäden: Der Zahnschmelz schützt die darunter liegende Zahnsubstanz (Dentin) vor Bakterien, Säuren und mechanischer Abnutzung. Wenn er abgetragen wird, steigt das Risiko für Karies und empfindliche Zähne.
Vermeidung von Schmerzempfindlichkeit: Ohne Zahnschmelz sind die Nerven im Zahn stärker äußeren Reizen ausgesetzt. Das kann zu schmerzempfindlichen Zähnen führen, vor allem bei heißen, kalten oder süßen Speisen.
Ästhetik und Zahngesundheit: Zahnschmelz trägt zur natürlichen Zahnfarbe bei. Wenn er abgetragen wird, kann das gelbliche Dentin durchscheinen, was die Zähne dunkler erscheinen lässt.
Langlebigkeit der Zähne: Gesunder Zahnschmelz sorgt dafür, dass unsere Zähne über Jahrzehnte funktionsfähig bleiben, ohne dass frühzeitig Füllungen oder Zahnersatz notwendig werden.
Kieferorthopädische Behandlung: Zahnschmelz schützen
Während einer kieferorthopädischen Behandlung (z. B. mit einer festen Zahnspange) ist der Zahnschmelz besonders gefährdet, da sich Plaque und Säuren leichter um die Brackets oder Drähte ansammeln.
Hier ein paar spezielle Tipps, um den Zahnschmelz in dieser Zeit optimal zu schützen
1. Sorgfältige Zahnpflege: Eine elektrische Zahnbürste oder eine orthodontische Zahnbürste (mit V-Schnitt) erleichtert die Reinigung um die Brackets.
2. Interdentalbürsten & Zahnseide verwenden: Diese helfen, Plaque zwischen den Zähnen und um die Brackets herum zu entfernen. Superfloss-Zahnseide ist ideal für feste Zahnspangen.
3. Fluoridhaltige Zahnpasta & Mundspülung: Fluorid stärkt den Zahnschmelz und schützt vor Demineralisierung („weiße Flecken“ um die Brackets). Eine fluoridhaltige Mundspülung kann zusätzlich schützen.
4. Ernährung anpassen und säurehaltige Lebensmittel meiden: Vermeide Softdrinks, saure Säfte und Essighaltiges, da sie den Zahnschmelz aufweichen und weiße Flecken begünstigen.
5. Harte & klebrige Lebensmittel vermeiden: Harte Bonbons, Nüsse oder Kaugummi können Brackets beschädigen und den Zahnschmelz durch starken Druck belasten.
6. Kalzium- und vitaminreiche Ernährung: Milchprodukte, Mandeln und grünes Gemüse unterstützen die Zahngesundheit.
7. Zusätzliche Fluorid-Gele oder Lacke vom Zahnarzt: Diese härten den Zahnschmelz zusätzlich.
8. Speichelfluss fördern: Viel Wasser trinken und zuckerfreie Kaugummis mit Xylit kauen hilft, Säuren zu neutralisieren.
9. Mund nach jeder Mahlzeit ausspülen: Falls Zähneputzen nicht möglich ist, hilft es, den Mund mit Wasser auszuspülen, um Essensreste und Säuren zu entfernen.