Ganzheitliche Kieferorthopädie

Ganzheitliche Medizin, ganzheitliche Zahnmedizin und auch die ganzheitliche Kieferorthopädie finden immer mehr Interesse und Zuspruch bei Eltern und Patienten.

Die traditionelle Medizin setzt ihren Schwerpunkt auf die Behandlung von Symptomen einer Erkrankung.

Ganzheitliche Medizin im weitesten Sinne beschäftigt sich hingegen mit den Ursachen einer Erkrankung als Störung des Gleichgewichts zwischen Inwelt und Umwelt.

Zahn- und Kieferfehlstellungen sind demnach nur Symptome dieser Ursache und spiegeln die psychische Dysharmonie beim Patienten wider.

In der ganzheitlichen Kieferorthopädie wird also das Individuum mit seinen ganz persönlichen Problemen und auch ohne Einsatz von festen Spangen bzw. Extraktionen von Zähnen als Hilfe zur Selbsthilfe behandelt.

Dabei unterstützen die eingesetzten Behandlungsmittel, wie Bionator und Crozatgeräte diese Therapie. In Zusammenarbeit mit Kollegen anderer Fachgebiete sind häufig Begleittherapien, wie Lymphdrainagen, Magnetfeldtherapie, Akupunktur, Atemtherapie, Craniosacraltherapie, Ernährungsberatung u.a. zu empfehlen.

Die Bereitschaft zu einer solchen ganzheitlichen Therapie wird zuvor mit den Eltern besprochen und mit einem speziellen Test am Patienten abgeklärt.

Besondere Hilfe können hierbei Patienten mit Tinnitus oder Bandscheibenvorfällen und vor allem Patienten mit intensivem Knirschen (Bruxismus) erfahren.

Durch die Anregung der Durchblutung im Kopf-Halsbereich und der Verbesserung der Kopf- und Körperhaltung sowie Linderung bzw. Beseitigung dieser Beschwerden können u. U. Operationen oder die Zerstörung der Zähne vermieden werden.

Bionator

Bionator

Der Bionator ist ein kieferorthopädisches Gerät, welches die Zähne ohne Druck und Kraftanwendung in Form bringt. Er besteht aus einem Kunststoffkörper und Drähten.

Bis heute werden in der Kieferorthopädie hauptsächlich körperfremde Kräfte zur Umformung angewendet (festsitzende Zahnspangen).

Die Bedeutung körpereigener Kräfte ist schon seit einigen Jahrzehnten bekannt (Professor Balters). Die eigentliche Schwierigkeit besteht darin, diese körpereigenen Kräfte gezielt einzusetzen.

Kieferanomalien (Mundraumfunktionsstörungen) sind keine eigenständigen Krankheiten, sondern Ausdruck und Symptom einer Fehlleistung bzw. Fehlfunktion.

Diese Anomalien sind gleichzeitig von einer Haltungsanomalie begleitet, insbesondere in Bezug auf Stellung und Haltung der Halswirbelsäule und des Kopfes.

Der Bionator als apparative Hilfe soll vor allem Einfluss nehmen auf:

  • die Strömungsverhältnisse im Mund- und Halsbereich, im Prinzip auf den ganzen Menschen
  • die Schwingungseigenschaften bzw. die Elastizität des Protoplasmas, des gesamten Gewebes
  • die Änderung der Kopfhaltung durch Änderung der Lage des Unterkiefers
  • Änderung der Zungenlage: Überführung der Mundatmung in eine Nasenatmung
  • Vermehrung des Speichelflusses (durch vermehrtes Schlucken wird der Mund- innenraum durch den Zungendruck ausgeformt.)
  • Erreichen eines korrekten Lippenschlusses

Begleittherapie

Als optimale Unterstützung der Bionator-Therapie hat sich die Lymphdrainage im Kopf- und Mundbereich erwiesen. Wir bieten diese im Rahmen unserer Praxistätigkeit der ganzheitliche Kieferorthopädie selbstverständlich zu Ihrem Vorteil und Nutzen an.

Mit der Lymphdrainage verkürzen sich die Behandlungszeiten in der Kieferorthopädie und damit die Tragezeit der Spangen normalerweise erheblich.
weitere Informationen zur Bionatortherapie

Funktionsdiagnostik

Sie ist unerlässlich für die Abklärung möglicher Vorerkrankungen des Kiefergelenks, welche auch schon bei Kindern auftreten können.

Durch eine kieferorthopädische Behandlung werden Zahn- und Kieferstellungen verändert. Kleine Veränderungen haben Auswirkungen auf die Stellung der Kiefergelenke.

Bisher unbemerkte Symptome können sich verstärken und so zu Knacken und Mundöffnungsstörungen führen.

Rücken- und Kniebeschwerden, Ohrenschmerzen u. a. können Ihre Ursache in Kieferfehlstellungen haben. Ebenso wirken sich orthopädische Einflüsse auf das Zahn-Kiefersystem aus.

Diese Differenzialdiagnose ist wichtig für eine fundierte ganzheitliche Behandlung beim Kieferorthopäden.

TAP®-Schiene

Der amerikanische Zahnarzt und Ingenieur Dr. Keith Thornton entwickelte eine Funktion, die den Unterkiefer in eine vorgelagerte Position bringt. Dr. Thornton arbeitet in 3. Generation als Zahnarzt in Dallas, Texas und hat sich u.a. einen Namen als Experte für Kiefergelenkserkrankungen gemacht.

Während seiner Militärzeit als Zahnarzt der US-Navy auf den Philippinen war er häufig auch bei Notoperationen und Erste-Hilfe-Maßnahmen beteiligt.

Patienten, die unter Atemnot oder Erstickungsanfällen litten, wurde in einer Erste-Hilfe-Maßnahme durch das schnelle Vorziehen des Unterkiefers und dem damit verbundenen Öffnen des Rachenraums wirksam geholfen.

Als Dr. Thornton Anfang der 90-iger Jahre sich erstmals mit der Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe beschäftigte, erinnerte er sich dieser wirkungsvollen Methode zur Öffnung des Rachenraums.

Es war für ihn naheliegend, dass es möglich sein musste, mit Hilfe einer geeigneten Schienen-Konstruktion, den Unterkiefer während des Schlafes nach vorne zu verlagern und so den hinteren Luftweg zu öffnen.

Es gelang ihm relativ schnell, nicht zuletzt aufgrund seines Ingenieur-Studiums, eine mechanische Konstruktion zu entwickeln, die, eingebaut in zwei Zahnschienen, den Unterkiefer zuverlässig und kontrolliert in eine vorgelagerte Position bringt.

Der Thornton Adjustable Positioner, kurz TAP, war geboren.

Schnell zeigten wissenschaftliche Studien, dass mit Hilfe der TAP®-Schiene eine gezielte und wirksame Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe möglich war.

Heute gehört die TAP®-Schiene in den USA zu den meistverwendeten Schnarchtherapiegeräten.

Die Kosten für Schnarcherhilfen bei Patienten mit mittleren und schweren Apnoen (Atemaussetzer) werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Schnarcherhilfen

Knirschertherapie

Nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) ist ein weit verbreitetes Phänomen, wobei die Kiefer  mit erheblichen Kräften aufeinander gepresst werden. Der Zahnschmelz wird durch den erhöhten Abrieb geschädigt. Dies kann sogar zu Zahnverlusten führen.

Auch sind hierdurch Kiefergelenksschädigungen wie Knacken, Mundöffnungsstörungen, Verspannungen, Druck und Schmerzgefühle im Ohrbereich möglich. Es kann zur erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität des Betroffenen kommen.

Vor einer geeigneten Therapie ist eine umfassende Diagnostik notwenig.  Neben Abdrücken für Gipsmodelle oder Intraoralsscans und Röntgenaufnahmen ist besonders eine Funktionsdiagnostik wichtig. Es werden die Spannungszustände der Muskulatur, die Beschaffenheit des Kiefergelenks und auch die Körperhaltung untersucht.

Die Therapie besteht im Einsatz von Aufbisschienen oder Bionatoren.
Begleitend dazu empfehlen sich eine osteopathische Behandlung (z. B. Craniosacrale Therapie) und Lymphdrainage zur Beseitigung der Spannungszustände.

Knirschertherapie